von , über "cablesurf 2.000" von cablesurf.de , am um 19:37 Uhr

Internet OK, Telefon teuer. Wer sowieso schon Kabel hat, kann zugreifen

Ich gehöre zu denen, die zwangsweise Kabelgebühren mit den Nebenkosten zahlen, obwohl ich mir mit DVB-T viel Geld sparen könnte. Mit Kabelsurf spare ich immerhin das zusätzliche Geld für DSL. Rechnet man die Kabelgebühr mit ein, kommt man bei Vergleichen mit gängigen DSL-Providern mit Cablesurf auf etwa ähnliche Kosten. Hat man noch keinen Kabelanschluss und braucht kein Kabelfernsehen, dann lohnt sich Cablesurf preislich nur für Poweruser mit besonders hohen Bandbreiten, die DSL nicht bietet.

Mit 2000er-Geschwindigkeit kann ich natürlich keine großen Ansprüche stellen. Der Download ist aber tarifspezifisch durchweg ordentlich und mit durchschnittlich rund 3000 kbit/s sehr erfreulich. Die Kehrseite ist der Upload: magere 160 kb/s durchschnittlich sind auch für 2000er-Geschwindigkeit einfach zu wenig und nicht mal die versprochenen 200 kb/s. Manchmal gehts sogar auf 140 runter. Noch schlechter ist der Vergleich mit anderen Kabel- und DSL-Tarifen, sofern man irgendwo noch einen 2000er-Tarif bekommt. Wer auf ordentliche Uploads angewiesen ist, sollte also beim Tarifvergleich eine höhere Geschwindigkeit bei Cablesurf mit einer niedrigeren Kategorie des Wettbewerbers verglichen. Dann zahlt man bei Cablesurf aber drauf. Kommt es dagegen hauptsächlich auf den Download an, kann man sich über die Geschwindigkeit nicht beklagen.

Schlechter sieht es mit der Zuverlässigkeit aus: Wenn ich mit Freenet oder 1&1 vergleiche (meine vorherigen ISPs), dann habe ich mit Cablesurf signifikant mehr Ausfälle. Cablesurf garantiert laut AGB eine mittlere Verfügbarkeit von nur 95 Prozent. Das wären nur 22,8 Stunden! Für gewerbliche Anbieter dürfte das ein klares KO-Kriterium sein. Die Realität ist nicht ganz so schlimm. Wenn mein Modem täglich etwa 8-10 Stunden in Betrieb ist, stelle ich etwa alle 1-2 Wochen eine Ausfallzeit von etwa 10-40 Minuten fest, in einzelnen Fällen auch mal deutlich mehr. Nicht gerechnet die Zeit, die ich weder surfe noch ausgehend telefoniere (dass ich manchmal trotzdem nicht erreichbar bin, merke ich ja meistens nicht). Seit ich Cablesurf-Kunde bin (ca. 2 Jahre), hatte ich auch mal einen Ausfall den ganzen Nachmittag bis abends (ca. 4-6 Stunden) und einen Ausfall von vier Stunden am Samstag Vormittag.

Übrigens: Wenn man nachts grundsätzlich das Modem ausschaltet, kommt es ca. 1-2 mal wöchentlich vor, dass es nach dem Einschalten zwischen 2 und 40 (meistens 5-12) Minuten dauert, bis überhaupt eine Internetverbindung hergestellt wird. Das ist besonders ärgerlich, denn ich schalte das Modem ja dann ein, wenn ich ins Internet gehen oder telefonieren will.

Telefongespräche sind mit 2,5 Cent/Min. 3,5-mal so teuer als z.B. mit VoIP2GSM, bei Mobilfunkgesprächen sind es sogar 4,5-mal soviel. Die Festnetzflat ist mit fast 10 Euro auch ganz schön happig. Immerhin hat man im Gegensatz zu den meisten DSL-Providern die Möglichkeit, keine Flat zu nehmen und mit Discountern billiger zu telefonieren. Dafür braucht man allerdings einen zusätzlichen SIP-Adapter, den man als Ex-DSL-Nutzer aber meist schon hat.

Insgesamt also ein Angebot, das man durchaus vergleichen sollte und das sich lohnen kann. Aber nicht für jeden. Müsste ich nicht zwangsweise Kabelgebühren für einen Kabelanschluss zahlen, den ich gar nicht will, wäre ich mit meinem alten DSL-Provider etwas günstiger dran gewesen.
Allgemein
Geschwindigkeit
Verfügbarkeit
Kundenservice
Preis-/Leistung

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