ExpressVPN im Test
ExpressVPN im Test: Ruck, zuck anonym surfen?
13.12.2024
- Unsere Erfahrungen mit ExpressVPN
- ExpressVPN im Test: Wie sicher ist der Dienst?
- Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?
- Wie schnell ist ExpressVPN im Labortest?
- Wie gut funktioniert Streaming mit ExpressVPN?
- ExpressVPN einrichten und nutzen
- ExpressVPN Kosten: Preise und Abos
Unsere Erfahrungen mit ExpressVPN
Anders als es der Name vermuten lässt, ist ExpressVPN keine Billig-Adresse für einen Surf-Quickie zwischendurch, sondern ein Qualitätsanbieter für alle VPN-Lebenslagen. Mit Apps für sehr viele unterschiedliche Geräte, der breiten Serverauswahl, zuverlässigem Netflix-Streaming in 4K, einer exzellenten Sicherheitsarchitektur und dem vorbildlichen Privatsphäre-Konzept setzt der VPN-Dienst Maßstäbe. Dass er dafür höhere Preise als die Konkurrenz aufruft, ist absolut gerechtfertigt. Punkte lässt der Anbieter ausgerechnet im Tempo-Test liegen. Dabei sollte doch gerade, wer "Express" heißt, auch so liefern. Für den letzten Rest zum VPN-Gipfel fehlen dem Angebot zudem woanders verfügbare Extra-Funktionen.
- Länder: 105
- Server: 1.500+
- Parallele Verbindungen: 8
- Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Router, Smart-TVs mit Android TV, Fire TV, Chromecast mit Google TV, Apple TV
- Protokolle: Lightway, OpenVPN, IKEv2
- Datenerfassung: einige statistische Daten
- Preise: ab 6,08 Euro pro Monat
- Gratisversion: nicht verfügbar, aber 30-Tage-Geld-zurück-Garantie
ExpressVPN im Test: Wie sicher ist der Dienst?
ExpressVPN setzt in puncto Sicherheit und Technik auf Eigenentwicklungen und individuelle Ansätze. Statt des weitverbreiteten WireGuard-Protokolls nutzt der Anbieter beispielsweise das hauseigene Lightway-Protokoll, das auf Open-Source-Basis verfügbar ist und die Stärken von OpenVPN und WireGuard vereint. Lightway steht auf Windows, macOS, Android und iOS zur Verfügung. Alternativ bietet ExpressVPN auch das bewährte OpenVPN sowie für Apple-Geräte exklusiv das IKEv2-Protokoll an.
Modernste Verschlüsselung und Schutz durch eigene DNS-Server
ExpressVPN schützt die Kommunikation mit AES-256-Verschlüsselung und setzt auf ein RSA-Zertifikat (SHA-512) mit 4096-Bit-Schlüssellänge zur Serverauthentifizierung. Unter Windows bietet Lightway zudem ChaCha20 als alternative Verschlüsselung. Zum Schutz der Privatsphäre kommt Perfect Forward Secrecy zum Einsatz, das bei jeder neuen Sitzung und sogar innerhalb von Sessions regelmäßig neue Schlüssel generiert. So sind auch bei potenziellen Angriffen langfristige Schäden unwahrscheinlich. Mit den eigenen DNS-Servern und 256-Bit-Verschlüsselung werden Datenlecks effektiv verhindert – auch in ExpressVPNs eigenen, frei zugänglichen Leak-Tests.
Flotte Server-Infrastruktur
ExpressVPN hat ein weltweites Netzwerk in über 105 Ländern und nutzt 10-Gbps-Server für eine hohe Performance. Dabei betont das Unternehmen, dass die Qualität der Serverleistung wichtiger ist als die schiere Anzahl der Serverstandorte.
Kill-Switch und Split-Tunneling
Ein Kill-Switch – hier "Network Lock" genannt – trennt automatisch die Internetverbindung bei VPN-Abbrüchen. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert, was bei Wettbewerbern wie Surfshark manuell vorgenommen werden muss. Mit Split-Tunneling lässt sich festlegen, welche Anwendungen über den VPN-Tunnel laufen und welche direkt auf das Internet zugreifen. So können beispielsweise Games außerhalb des VPNs für eine bessere Performance ausgeführt werden, während der Browser weiterhin geschützt bleibt.
Kein Multi-Hop und Tor-Support
Auf eine Multi-Hop-Funktion, die zusätzliche Verschleierung durch Weiterleitung der Daten über mehrere VPN-Server ermöglicht, verzichtet ExpressVPN. Ebenso fehlen eigene Tor-Server, wie sie Anbieter wie Proton VPN anbieten.
Filesharing und Torrent-Unterstützung
ExpressVPN erlaubt P2P und Torrenting auf allen Servern. Bei der Nutzung eines Routers ist Port Forwarding möglich, was nicht bei allen VPN-Anbietern Standard ist. Für Sicherheit beim Filesharing sollte der Kill-Switch aktiv sein, damit bei diesem datenintensiven Peer-to-Peer-Verfahren keine Datenlecks auftreten.
Tool gegen Internetzensur und Vorreiter in Sachen Datenschutz
Für Reisende oder Bewohner von Ländern mit eingeschränktem Internetzugang, wie etwa China, bietet ExpressVPN eine Möglichkeit, Zensur effektiv zu umgehen. Die sogenannte Great Firewall blockiert zahlreiche westliche Webseiten und Apps, darunter Facebook, YouTube und WhatsApp. ExpressVPN nutzt hierfür speziell entwickelte Stealth-Techniken zur Umgehung von Zensurmechanismen. Detaillierte Informationen zu diesen Techniken gibt der Anbieter aus Sicherheitsgründen nicht preis, da ständig neue Maßnahmen seitens der chinesischen Regierung die Funktionalität erschweren könnten. Ein häufig empfohlener Trick ist, vor Reiseantritt die VPN-App zu installieren und, falls nötig, Server in Regionen wie Japan zu wählen, die erfahrungsgemäß Zugang zu blockierten Inhalten ermöglichen.
Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?
Mit Hauptsitz auf den Britischen Jungferninseln, operiert ExpressVPN außerhalb der „Five Eyes“-Überwachungsallianz, was Nutzer zusätzliche Sicherheit vor staatlichen Anfragen bietet. Die klare Datenschutzpolitik des Anbieters betont ein No-Logs-Versprechen. Bis auf technisch notwendige und anonymisierte Informationen speichert ExpressVPN keine Nutzerdaten, was 2017 in einem durch türkische Behörden beschlagnahmten Server bestätigt wurde – die Behörden fanden keinerlei verwertbare Daten. ExpressVPN pflegt zudem eine Kultur der Transparenz, die über ein eigenes „Trust Center“ gesichert wird. Hier informiert das Unternehmen über aktuelle Sicherheitsmaßnahmen und betreibt ein Bug-Bounty-Programm, das Sicherheitsforschern Prämien für gefundene Schwachstellen bietet.
Geprüfte Sicherheitsstandards durch regelmäßige Audits
Um das Vertrauen weiter zu stärken, lässt ExpressVPN seine Sicherheitsstandards regelmäßig durch externe Prüfungen verifizieren. Im Mai 2024 führte KPMG ein umfassendes Audit durch, das die datenschutzfreundliche Praxis von ExpressVPN bestätigte. Diese regelmäßigen Überprüfungen werden auf der Website des Anbieters öffentlich zugänglich gemacht und bieten eine seltene Transparenz innerhalb der VPN-Branche.
RAM-only-Server für höchste Sicherheitsansprüche
ExpressVPN ist einer der ersten Anbieter, der alle Server im RAM-only-Modus betreibt. Diese als „TrustedServer“-Technologie bezeichnete Methode sorgt dafür, dass sämtliche Daten lediglich im flüchtigen Speicher und nicht auf Festplatten verarbeitet werden. Nach jedem Neustart löschen sich sämtliche Daten automatisch. Das bietet einen zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff und wird mittlerweile von mehreren VPN-Diensten übernommen. Mit dieser Technologie setzt ExpressVPN in puncto Datensicherheit einen klaren Branchenstandard.
Wie schnell ist ExpressVPN im Labortest?
Im 24-Stunden-Test haben wir die Leistung von ExpressVPN auf Herz und Nieren geprüft – von der Download- und Upload-Geschwindigkeit bis hin zur Latenzzeit. Um die Ergebnisse vergleichbar zu machen, lief der Test auf einem deutschen Server, wobei wir die Geschwindigkeitseinschränkungen gegenüber einer ungeschützten Verbindung gemessen haben. Ziel war es, die durchschnittliche Verlangsamung zu erfassen und etwaige Verbindungsabbrüche zu beobachten.
Der Anbieter verspricht „ultraschnelle Geschwindigkeiten“, und zumindest beim Download hielt sich ExpressVPN nahezu an diese Aussage: Die Verbindung war im Schnitt nur um 2,4 Prozent langsamer als ohne VPN, was im Vergleich zu den 3,7 Prozent Einbuße im Vorjahr sogar eine Verbesserung darstellt. Beim Upload zeigte sich allerdings eine spürbare Verlangsamung von 8,1 Prozent, die nach Testmaßstab als „befriedigend“ bewertet wurde – in der Praxis jedoch selten zu Problemen führt.
Besonders positiv fiel die geringe Latenz von nur 12 Millisekunden auf, ein Wert, der sowohl bei Videoanrufen als auch beim Online-Gaming für eine flüssige Nutzung sorgt. Insgesamt liefert ExpressVPN solide Geschwindigkeitsergebnisse, die in vielen Szenarien voll ausreichen, auch wenn die selbst gesetzte „ultraschnelle“ Benchmark nur bedingt erreicht wird.
Wie gut funktioniert Streaming mit ExpressVPN?
Wer sich Zugang zu den umfangreichen Mediatheken von Netflix & Co. in den USA und anderen Ländern verschaffen will, stößt oft auf Geoblocking. Streaming-Plattformen wie Amazon Prime und Netflix setzen Maßnahmen ein, um VPN-Nutzer zu erkennen und auszuschließen oder sie lediglich zum internationalen Katalog zuzulassen. Wie schlägt sich ExpressVPN dabei? Wir haben das getestet.
Problemloser Zugriff auf Netflix
ExpressVPN zeigt sich bestens aufgestellt, um Netflix-Regionen weltweit freizuschalten. In allen zehn getesteten Ländern – darunter USA, Kanada, Großbritannien und Japan – konnte ExpressVPN die Geosperren überwinden. Filme und Serien starteten zuverlässig, sogar bandbreitenintensive 4K-Inhalte liefen ohne Unterbrechungen. Die stabile Leistung ist ein starkes Argument für ExpressVPN bei Netflix.
Weitere Anbieter: Amazon, Disney Plus und BBC iPlayer
Auch beim anspruchsvollen Geoblocking von Amazon Prime Video hatte ExpressVPN keine Schwierigkeiten, um auf die US- und UK-Kataloge zuzugreifen. Inhalte von Disney Plus, HBO Max und Paramount Plus aus dem Ausland ließen sich ebenfalls streamen. Für britisches Fernsehen, wie den BBC iPlayer, war der Zugang über britische ExpressVPN-Server möglich. Auch der italienische Streamingdienst RaiPlay ließ sich problemlos öffnen.
Streaming von Live-TV und Mediatheken
ExpressVPN punktet auch bei klassischen TV-Sendern: Deutsche Kanäle wie ARD, RTL und Pro7 ließen sich aus dem Ausland abrufen. Sport-Fans profitieren ebenfalls: Live-Streams und Mediatheken von ORF (Österreich) und SRF (Schweiz) bieten per ExpressVPN Zugang zu Sportübertragungen wie der Champions League oder Formel 1, oft ohne zusätzliche Gebühren. In Tests zeigte ExpressVPN in Sachen Geoblocking eine hohe Erfolgsquote, vergleichbar mit Anbietern wie NordVPN und Surfshark.
MediaStreamer: Streaming ohne VPN-App
Wer ExpressVPN auf Geräten wie Apple TV oder LG-Smart-TVs nutzen will, findet im MediaStreamer eine interessante Lösung. Diese SmartDNS-Funktion bringt US-Streaming-Inhalte auf Geräte, die keine VPN-Apps unterstützen. Die Funktion lässt sich über das Benutzerkonto einrichten und ist ausschließlich für den Zugang zu US-Diensten gedacht, bietet jedoch keine erweiterten Datenschutzfunktionen.
ExpressVPN einrichten und nutzen
ExpressVPN bietet eine breite Geräteunterstützung und ist schnell eingerichtet, egal ob auf Windows, macOS, Android, iOS oder neueren Plattformen wie Apple TV. Der Dienst läuft auch auf Smart-TVs, Streaming-Sticks und selbst auf Chromebooks. Die Installation ist in wenigen Schritten erledigt. Nach der Eingabe der Zugangsdaten ist der VPN-Dienst sofort startbereit. Die Benutzeroberfläche ist minimalistisch und intuitiv gestaltet, was eine schnelle Bedienung ermöglicht.
Mit nur einem Klick verbindet sich ExpressVPN entweder automatisch mit dem schnellsten Server in der Nähe oder bietet eine manuelle Serverwahl. Eine praktische Funktion: Die App merkt sich den zuletzt genutzten Server und erlaubt optional den Schnellstart mit diesem Standort. Der Anbieter kategorisiert die Server nach Regionen wie Asien-Pazifik oder Europa. Eine Volltextsuche erleichtert die gezielte Auswahl.
In den Einstellungen können Sie auf zusätzliche Optionen zugreifen, darunter die Auswahl des VPN-Protokolls, den Kill-Switch und Split-Tunneling. Der neue „Threat Manager“ blockiert auf Windows und Android Tracker und bösartige Websites, und ein Werbeblocker ist nun ebenfalls Teil des Angebots. Auch der Kinderschutz, der jugendgefährdende Inhalte blockiert, ist eine hilfreiche Neuheit und derzeit nur bei wenigen VPN-Anbietern zu finden.
Die Browser-Erweiterungen für Firefox und Chrome bieten volle VPN-Funktionalität und verbinden sich automatisch mit dem Haupt-Client – eine Besonderheit, da andere VPN-Browser-Add-ons oft nur als Proxy fungieren. In den Erweiterungen für Windows und iOS steht zudem der Passwort-Manager ExpressVPN Keys zur Verfügung, der sichere Passwörter mit Zero-Knowledge-Verschlüsselung generiert und speichert. Für mobile Nutzer ist dieser Passwort-Manager direkt in den ExpressVPN-Apps integriert.
VPN auf dem Router als smarte Lösung
Für Haushalte mit vielen internetfähigen Geräten ist die Router-Installation von ExpressVPN eine empfehlenswerte Alternative. So profitieren auch Geräte wie Apple TV oder LG-Smart-TVs, die keine native VPN-Unterstützung bieten, von der VPN-Verbindung. Die Einrichtung auf Routern von Asus, Netgear und Linksys ist unkompliziert, wobei ExpressVPN zusätzlich eigene VPN-fähige Router, wie Aircove, anbietet. Einzige Einschränkung: Da ExpressVPN auf WireGuard verzichtet, ist es mit der FritzBox nicht kompatibel.
ExpressVPN Kosten: Preise und Abos
ExpressVPN zählt zu den hochpreisigen VPN-Anbietern, bietet jedoch eine umfassende Leistungspalette. Alle Preise werden auf der Website in US-Dollar angegeben. Wir haben an dieser Stelle den tagesaktuellen Umrechnungskurs in Euro angegeben. Der Dienst ist in drei Abo-Varianten erhältlich:
- Das 1-Monats-Abo kostet 11,80 Euro (12,95 US-Dollar).
- Das 6-Monats-Abo kostet 9,10 Euro (9,99 US-Dollar) pro Monat.
- Das 1-Jahres-Abo + 3 Extra-Monate kostet 6,08 Euro (6,67 US-Dollar) pro Monat.
Das 1-Jahres-Abonnement beinhaltet zusätzlich 1 Jahr kostenlosen und unbegrenzten Cloud-Speicher von Backblaze.
Zahlungsmethoden
- Kreditkarte
- PayPal
- Sofortüberweisung
- Bitcoin
- Klarna
Kann man ExpressVPN kostenlos nutzen?
Eine kostenlose Testversion gibt es nicht, doch überzeugt der Anbieter mit einer 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Damit lässt sich ExpressVPN gefahrlos kostenlos ausprobieren.